Kundgebung: Keine Menschenwürde in Armut/Protest: Dignity instead of poverty

Montag, 18. November um 16 Uhr in der Glashalle.


Das Bundesverfassungsgericht hat geurteilt, dass die Höhe des BAföGs nicht über dem Existenzminimum liegen muss. Wenn es zu niedrig ist, dann sollen Studis doch einfach neben ihrem Vollzeitstudium arbeiten gehen. Zumal gebe es schon eine soziale Durchlässigkeit in Form eines öffentlichen Bildungsangebots und Möglichkeiten der Studienfinanzierung. Es ist also völlig okay, wenn der Staat diese Bildungsungerechtigkeit zulässt.

Das geht an der Lebensrealität vieler Studierender vorbei: Hohe Lebenshaltungskosten setzen uns stark unter Druck. 77 Prozent aller Studis, die nicht mehr bei ihren Eltern wohnen, leben unter der Armutsschwelle. Deswegen muss mindenstens jeder zweite Studi arbeiten, um sein Vollzeitstudium zu finanzieren. Als sei das nicht genug, erhöhen Landes- und Bundesregierung den Semesterbeitrag, der bis zum Wintersemester 2025/26 um mindestens 49€ steigen wird. Dazu haben wir in maroden Gebäuden und mit prekär beschäftigt Dozierenden kein gutes Lernumfeld. Wie in anderen gesellschaftlichen Bereichen wird die Infrastruktur stark beschädigt und die Menschen ihrem Elend überlassen. Das sorgt für viel Frust, den vermeintliche Alternativen sich zunutze machen.

Doch wenn der Staat an seine Grenzen kommt, bedeutet das für uns, dass wir uns ein gutes Studium nicht einklagen können, sondern es uns erkämpfen müssen. Wir wollen uns auf ein gesellschaftlich sinnvolles Studium konzentrieren können und unseren Lebensmittelpunkt gestalten können. Das können wir nur gemeinsam erkämpfen, nicht nur als AStA und nicht nur in Bremen. Am 18. November werden auch in Hamburg, Frankfurt am Main und Düsseldorf Demonstrationen für bessere Studienbedingungen stattfinden.

Wir wollen

  • eine tiefgreifende BAföG-Reform,
  • Ausfinanzierung der Hochschulen, sowohl der Gebäude als derjenigen, die in ihnen arbeiten
  • anständige Arbeitsbedingungen für SHKs und WHKs
  • Vergesellschaftung großer Wohnkonzerne
  • Gleichbleibende Wohnheimmieten und Mensapreise
  • Unterstützung studentischer Initiativen

Kommt am 18. November um 16 Uhr in die Glashalle um mit uns gemeinsam für ein besseres Studium zu kämpfen.

—- English version —-

Monday, 18th November, 4 pm at Glashalle

The Federal Constitutional Court has ruled that the amount of BAföG does not have to exceed the minimum subsistence level. If it is too low, then students should simply go to work alongside their full-time studies. Especially as there is already social permeability in the form of public education and options for financing studies. It is therefore perfectly okay for the state to allow this educational inequality.

This does not reflect the reality of many students‘ lives: High living costs put us under a lot of pressure. 77 percent of all students who no longer live with their parents live below the poverty line. That’s why every second student has to work to finance their full-time studies. As if that wasn’t enough, the state and federal governments are increasing the semester contribution, which will rise by at least €49 by the winter semester 2025/26. In addition, we do not have a good learning environment in dilapidated buildings and with precariously employed lecturers. As in other areas of society, the infrastructure is severely damaged and people are left to their fate. This causes a lot of frustration, which so-called alternatives take advantage of.

However, when the state reaches its limits, this means that we cannot sue for a good education, we have to fight for it. We want to be able to concentrate on socially meaningful studies and participate in the decisions about our lives. We can only fight for this together, not only as AStA and not only in Bremen. On November 18, demonstrations for better study conditions will also take place in Hamburg, Frankfurt am Main and Düsseldorf.

We want

  • a far-reaching BAföG reform,
  • adequate funding for universities, both the buildings and those who work in them
  • decent working conditions for student assistants
  • socialization of large housing companies
  • Consistent dormitory rents and canteen prices
  • Support for student initiatives

Come to the Glashalle on November 18 at 4 pm to fight with us for better study conditions.