Das Referat für Studium und Lehre wird nun im zweiten Jahr von LiSA „Liste der StudiengangsAktiven“ gestellt. Wir verstehen dieses Referat sowohl als ein politisches, als auch als ein Servicereferat. Dies bedeutet, dass wir neben unserer politischen Arbeit auch für alle Fragen Rund um das Thema Uni und Studieren als Ansprechpersonen zur Verfügung stehen.
Seit 1999 der Bologna-Prozess in Gang gebracht und schrittweise die Bachelor/ Master-Struktur eingeführt wurde, sind die Grenzen zwischen Schulunterricht und Studium oft nicht mehr auszumachen. Professor*innen und Dozent*innen führen sich als neue Lehrer*innen auf, die sagen, wo es langgeht und oftmals wird nach Stundenplan in klassenähnlichen Verbänden studiert. Obwohl es Prüfungsvorleistungen und Anwesenheitslisten offiziell nicht gibt, sind sie oft noch gängige Praxis und geben im Studienalltag den Takt vor. Die Möglichkeit, sich Veranstaltungen aus anderen Fachbereichen auszusuchen, um den Blick über den Tellerrand zu wagen, verkommt – in Anbetracht damit einhergehender Nachteile des Abweichens vom vorgegebenen Studienverlauf oder gar der Regelstudienzeit – zur Rarität. Oft wird so der Eindruck vermittelt, wir sollten möglichst widerstandslos schlucken, was uns vorgesetzt wird und anschließend als schnell einsetzbares „Humankapital“ unseren Dienst an der Gesellschaft leisten, genauso wie die Universität im Sinne einer reinen Ausbildungsstätte ihren Dienst an uns geleistet hat.
Im Rahmen des Referats für Studium und Lehre wollen wir Wege erarbeiten, uns gegen die klare Absage an das Ideal eines mündigen und selbstbestimmten Individuums zu wehren. Dies passiert für uns nicht nur in Gremien, sondern auch auf dem Campus. Im letzten Jahr haben wir uns zum Beispiel gegen das immer striktere Vorgehen des Prüfungsamtes gewehrt und erreicht, dass es nun eine Kommission zur Änderung der Prüfungsordung gibt. Außerdem kämpfen wir für die endgültige Abschaffung von Anwesenheitspflichten.
Meldet euch bei uns!
Gibt es bei euch noch Anwesenheitslisten? Oder hast du das Gefühl, dass es nicht mit rechten Dingen zugeht, was der*die Prof da vorne veranstaltet? Oder weigert sich das Prüfungsamt, etwas anzuerkennen? Bei allen Fragen rund um das Studium stehen wir euch gerne zur Verfügung. Besonders ermutigen wollen wir euch, euch nicht alles gefallen zu lassen!
Wir nehmen all eure Anliegen ernst und versuchen euch zu helfen. Jedes einzelne Anliegen, jede Beschwerde, jedes Problem ist für uns auch ein Hinweis darauf, was ganz konkret an der Uni schief läuft. Das Referat ist daher eng verknüpft mit dem hochschulpolitischen Referat und integriert in die politische Arbeit des AStA.
Wehrt euch!
Ein Problems lässt sich häufig nur durch eine Veränderung seiner strukturellen Rahmenbedingungen lösen. Das jedoch gelingt vor allem, wenn ihr euch mit anderen Betroffenen austauscht, euch solidarisch verhaltet, euch zusammenschließt und gemeinsam Druck gegenüber euren Lehrenden, dem Fachbereichsrat usw. ausübt und somit Verbesserungen für alle erreicht. Wendet euch auch bei kollektiven Anliegen gerne an uns.
studium@asta.uni-bremen.de