Studierende haben einen offenen Brief an die Bildungssenatorin Eva Quante-Brandt ausgearbeitet,
in welchem Kritik an dem neoliberalen Elitestreben sowie die Forderung nach einer sozialen Wende
in der Verteilungspolitik der Landesregierung geäußert werden. Die Unterzeichner*innen – die
Bremer ASten, an der Universität aktive Listen und Stugen, Gewerkschafts- und Parteijugenden –
fordern die Abkehr von einer Politik, die den Gedanken der Teilnahme aller an allen
gesellschaftlichen Lebensbereichen negiert.
Drei Monate zuvor waren die im Brief genannten Forderungen auf der studentischen
Vollversammlung der Universität Bremen einstimmig beschlossen worden. In der letzten
Wahlkampfwoche will der Brief noch einmal auf die prekäre Situation des Bildungs- und Sozialsektor
hinweisen und die Forderungen der Unterzeichner*innen an die zukünftige Regierung im Umgang mit
diesen Bereichen klarstellen.
Nachdem die im Wissenschaftsplan 2020 von den Hochschulen des Landes Bremen eingeforderten
Sparmaßnahmen sich an der Universität bereits in der Konsolidierung oder Schließung ganzer
Institute und an der Hochschule in der Schließung der Internationalen Studiengänge Volkswirtschaft
und Journalistik konkretisieren, steht nun auch an der Hochschule für Künste die Schließung des
Studiengangs Kirchenmusik bevor. Den studentischen Protestaktionen zum Trotz haben sich die
bremischen Hochschulleitungen nicht gegen die Forderungen der Landespolitik ausgesprochen,
sondern sie über die Köpfe der Betroffenen hinweg umgesetzt. Die studentische Hoffnungauf eine
geschlossene Positionierung aller Hochschulakteure gegen Sparmaßnahmen im Bildungs- und
Sozialbereich blieb unerfüllt.
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