Der Allgemeine Studierendenausschuss (AStA) der Universität Bremen hält die
Entscheidung zur staatlichen Kofinanzierung der Jacobs University durch drei
Millionen Euro jährlich aus Landesmitteln für untragbar. Letzte Woche sind
Schülerinnen und Schüler sowie Studierende und Lehrende für eine bessere
Finanzierung von öffentlichen Bildungseinrichtungen auf die Straße gegangen.
Außerdem fand an der Universität Bremen ein Aktionstag unter dem Titel
„Bildungsprotest“ statt. In der selben Woche wird verkündet, die private Universität
mit jährlich drei Millionen Euro zu unterstützen. Dies ist für uns absolut inakzeptabel.
„Dass der privaten Uni jährlich drei Millionen zugesprochen werden, während
Schülerinnen, Schüler und Studierende an der Unterfinanzierung der öffentlichen
Bildungseinrichtungen leiden, ist zynisch bis beleidigend!“, so AStA-Vorsitzender
Stefan Weger. „An den öffentlichen Einrichtungen wird gespart und die
Privatuniversität bekommt eine große Finanzspritze – absolut unverantwortlich für
eine Regierung, die sich die Schaffung von Chancengleichheit auf die Fahnen
schreibt!“
Das die Jacobs University ein wichtiger Standortfaktor für Bremen-Nord ist und die
Gelder vermutlich aus dem Topf der Wirtschaftsförderung kommen sollen, mildert
nicht den Umstand, dass dieses Geld dringend an anderer Stelle benötigt wird.
Öffentliche Bildungseinrichtungen leiden unter kontinuierlichem Lehrkräfte- und
Raummangel, während sich die private Universität Luxusgüter wie exklusive
Ruderanlagen leistet und trotzdem auf öffentliche Unterstützung pocht. Die jährlich
fünf Millionen Euro der vergangenen Jahre waren schon unverantwortlich, weitere
drei Millionen pro Jahr bei gleichzeitiger Kürzung der Ausgaben für die öffentliche
Bildung wären absolut untragbar.
Pressemitteilung: „Rot-grüne Elitenförderung in Zeiten von Bildungskürzungen“ als PDF
Ganz klarer Eingriff in den Markt von staatlicher Seite.
„Das die Jacobs University ein wichtiger Standortfaktor für Bremen-Nord ist und die Gelder vermutlich aus dem Topf der Wirtschaftsförderung kommen sollen“
Dazu muss ja entsprechend ein wirtschaftlicher „Plan“ existieren, welcher besagt, dass dieses Vorhaben der Stadt Bremen Standortvorteile bringen soll.
“Dass der privaten Uni jährlich drei Millionen zugesprochen werden, während
Schülerinnen, Schüler und Studierende an der Unterfinanzierung der öffentlichen Bildungseinrichtungen leiden, ist zynisch bis beleidigend!”
Und ein zeichen von Wettbewerbsverzerrung, Planwirtschaftlicher Tendenzen und Ausbeutung der Steuerzahler, welche auch noch protestieren müssen, um Mitbestimmungsrecht über ihr gewaltsam entwendetes Kapital zu erhalten (welches trotzdem verwehrt blieb).
First of all, forgive me for writing in English, but I can put my point across better than in my middle-level Deutsch =)
A bit about my background – I did my Bachelor’s in Jacobs and am currently a regular Master’s student in our beloved Uni Bremen. As a person, who has experience with both places, let me share some thoughts with you:
– Yes, Jacobs University Bremen is a private university. Does it make it an evil capitalist bastion? No. Why? Because it is extremely international, with students coming from about a 100 different countries. Germans are about 20% of the student population. How is this important?
– Most of the foreign students come from the developing countries. On scholarships, provided by Jacobs, and thus partly by the state of Bremen. 80% foreign students in a German Uni. How is that for egalitarian and Chancegleitig?
– Most of the students that do not receive scholarships study on loans, and in the end people end up paying quite a lot and receiving a significantly lower monthly income that German students in state universities, receiving Bafog.
– The rowing club receives ALL its funding through a private sponsor, who chose to give money specifically for that goal. NONE of the state funding goes towards it.
– Some other examples on how Jacobs is more frugal with money than UB. The student newspaper in Jacobs operates on a budget of a perhaps 2 thousand Euros per year. The Uni Bremen magazine receives about 50 thousand. (Of course the UB magazine serves a larger student population!)
In the end I wish to make a disclaimer: I don’t mean to say that one Uni is better than the other. They are both great places, I am proud to have been a part of both of them and they both need state funding to a certain extent.
I wrote this simply to correct some assumptions that AstA has taken and that are incorrect.
Best,
Milen
I fully agree with you!
Very important and interesting point of view (non-german and international) . Thanks, Milen, for stating openly your opinion which shows a little bit of the one-dimensional and monocultural political approach of german student organisations (über-finanziert durch die Zwangsmitgliedschaft aller eingeschriebenen StudentInnen).
Greetings from Tunisia
Sakkia
Nun, ein kurze Anmerkung: Wieviel zahlt der Staat für einen Studenten an jeder anderen Uni? Und wieviel lässt er sich die Forschung kosten?
Universitäten sind nun einmal kostenintensiv, aber mich als Alumni nervt der andauerne Unterton von Seiten der Asta, dass hier ein Vergnügungspark für ein paar Bonzen entsteht! Der Grund weshalb die Jacobs Uni so toll ist, erkennt jeder, der sich mal die Zeit genommen hat und uns besucht hat. Alles andere ist schlichtweg erbärmlich und zeigt nur ein hohes Maß an Voreingenommeheit. Besucht die Uni mal, dann könnt ihr mitreden!
Übrigens, die meisten Studenten der Jacobs zahlen jahrelang einen Kredit ab.
Und noch ne Sache, wenn man sich mal die letzten Rankings anschaut, dann muss man eingestehn, dass das Geld anscheinend doch nicht so schlecht investiert wurde!
In my opinion it certainly is a much more sensible investment than the space park for example.
As your recent protests suggest we might share the opinion that the government spending on education (a long term investment) is too low – especially in comparison to recent spendings focused on solving short term economic problems.
Now the obvious question is why you are blaming your (potential) colleagues from Bremen Nord rather than fighting jointly for better awareness of the needs of both universities and our future in general?
The fact that you fail to provide a proof that the 3 million are an unfair investment but simply call it „insulting“ show that you do not fully comprehend the situation and is as unprofessional as quoting yourself. One might think that you write unsubstantiated press releases only to feel important.