(Referent: Prof. Dr. Freerk Huisken)
Die Regierungsparteien überholen mit ihren Vorschlägen zur Ausgrenzung von Ausländern die AfD. Das gibt immer nur der AfD Aufwind. 76% aller Deutschen möchten den Flüchtlingszuzug gestoppt sehen. Ziemlich geschlossen behaupten sie, dass sie weder Nazis noch Anhänger der AfD seien. Das hindert sie nicht daran, sich dem rechtspopulistischen Gedankengut anzuschließen.
Sich gegen den Rechtspopulismus aufzustellen bedeutet, die Fehler des rechten Denken aufzudecken.
Wie wäre z.B. die Parole „Flüchtlinge nehmen uns die Arbeitsplätze weg“ zu kritisierten? Soll man, wie es von BILD über DGB und der LINKS-Partei bis hin zu allen möglichen „Stammtischkämpfer*Innen üblich ist, darauf verweisen, dass Ausländer hier auch Arbeitsplätze geschaffen haben? Soll man darauf deuten, dass ohne Flüchtlinge die „Drecksarbeit“ an den Deutschen hänge bliebe? Soll man dem entgegensetzen, dass doch in Deutschland ein Fachkräftemangel herrscht? Soll man den „Hetzern“ sein „Herz“ entgegensetzen oder insistieren: „Wir sind die Mehrheit!“?
Meine Behauptung lautet: Diese und andere „Argumente gegen Stammtischparolen“ taugen nichts. Sie leben von falschen Konfrontationen, lassen sich auf die Logik der Rechten ein und bestätigen den ausländerfeindlichen Nationalismus mehr, als dass sie ihn angreifen. Das soll auf der Veranstaltung begründet und zugleich aufgezeigt werden, wie die Fehler des rechten Denken kritisiert werden müssen. Sollte sich bei der kritischen Befassung mit der Ausländerfeindlichkeit von Rechten zugleich die Haltlosigkeit von ausländerpolitischen Vorstellungen ihrer Kritiker herausstellen, dann wäre das allein der Sache geschuldet.
Mittwoch, 16. Januar 2019 | ab 18 Uhr | Uni Bremen, GW2, B2900
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