Die Wahl des Studienortes liegt oft nicht mehr bei den Studierenden. Eine Vielzahl von Faktoren ist hierfür ausschlaggebend.
Einer davon ist der Wohnungsmarkt, der oftmals entscheidenden Einfluss auf die Wahl des Studiengangs hat. Nur dort, wo auch der Wohnraum vorhanden ist, kann ein Studium aufgenommen werden. Insbesondere in Ballungsräumen, die zumeist auch Hochschulstädte sind, wird Wohnraum immer knapper.
Gerade zu Semesterbeginn übersteigt die Nachfrage das Angebot deutlich. Aufgrund der begrüßenswert hohen Anzahl von Studierwilligen, konnte bisher der fehlende Wohnraum für die Studierenden nicht rechtzeitig ausgebaut werden – auch wenn die Zahl der Wohnheimplätze seit 2003 wieder leicht ansteigt, so ist dies jedoch noch lange nicht ausreichend.
Da die Wohnungsnot kein Spezifikum der Studierenden ist, ist es für uns wichtig, die Problematik in einem erweiterten Rahmen anzugehen. Diese Seite soll an dieser Stelle über die aktuellen Aktivitäten des AStAs zur der Thematik berichten.
Situation in Bremen
Studi-Wohnungen müssen in der Regel zwei zentrale Kriterien erfüllen: bezahlbar und Uni-nah. Leider kann der private Wohnungsmarkt den großen Bedarf daran nicht ausreichend abdecken. Zusätzlich gibt es aktuell einige bedenkliche Entwicklungen, die unbedingt thematisiert werden müssen.
- Wir sehen das Studentenwerk in der Pflicht, mithilfe von Studierendenwohnheimen ausreichend Wohnraum für Studierende bereitzustellen. Zwar werden bereits neue Wohnheime gebaut, die vom Bremischen Senat bereitgestellten Mittel für Neubaue reichen jedoch bei weitem nicht aus.
- Eine zur Wohnungs- und Wohnheimnot parallele Entwicklung ist der kontinuierliche Neubau privater Wohnheime, die mit 18-20€ pro Quadrameter für den Durchschnittsstudierenden zu teuer sind (350€ bis 450€ Zimmermiete) und zudem teils absurde Rahmenbedingungen pflegen (z.B. halbjährliche Wohnungsprüfung). Das Konzept „Studierendenwohnheime als Kapitalanlage“ kann in keiner Weise ein Zukunftskonzept sein und wird vom AStA kritisch gesehen. Zumal teilweise Grundstücke an private Investoren statt an das Studentenwerk verkaut werden (Beispiel: „Campus Viva“, „Galileo Residenz“ oder „the FIZZ“)
Wie kann man diesem Fakt begegnen? Hauptsächlich durch Aufmerksamkeit. Gelder werden von der Politik vergeben, diese gilt es auf unsere Belangen aufmerksam zu machen. Deshalb engagieren wir uns aktuell im Bremer Aktionsbündnis „Menschenrecht auf Wohnen“, was bereits mehrere medienwirskame erfolgreiche Aktionen startete.
Seit etwas über einem Jahr läuft nun das Projekt „Wohnen für Hilfe“ auch in Bremen. Hier können Studis nahezu Mietfrei bei Menschen mit Beinträchtigung wohnen. Diese Studis bieten im Gegenzug ihre Unterstützung und Hilfe im Alltag der beeinträchtigten an. Wohnen für Hilfe gibt es ebenfalls in 24 anderen Städten in Deutschland. Hier wurde die Projektidee gut angenommen und positive Erfahrungen berichtet.
Informationen:
- Bremer Aktionsbündnis „Menschenrecht auf Wohnen“ Wohnen.FZS: Informationsportal des freien Zusammenschluss von StudentInnenschaften
- Das Deutsche Studentenwerk fordert Finanzierung von mehr Wohnheimsplätzen